Europäischer Tag gegen Menschenhandel

Seit 2007 erinnert der Europäische Tag gegen Menschenhandel an ein weltweites Problem: Rund 20 Millionen Menschen sind von Menschenhandel zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung, Ausbeutung der Arbeitskraft oder anderen Formen betroffen. Jährlich werden damit 117 Milliarden Euro Profit erzielt. Auch in Deutschland sind Arbeitsausbeutung, Zwangsarbeit und Menschenhandel Realität. Besonders gefährdet sind migrantische und neu zugewanderte Arbeitnehmer*innen.

Unsere Servicestelle gegen Arbeitsausbeutung, Zwangsarbeit und Menschenhandel stärkt bundesweit die Zusammenarbeit zwischen Behörden, Beratungsstellen und weiteren Akteuren. Sie trägt dazu bei, Wissen über ausbeuterische Arbeitsverhältnisse zu vermitteln, landesspezifische Regelungen zu erfassen und Schulungen zur Identifizierung Betroffener durchzuführen. Zudem fördert sie den Austausch auf nationaler und internationaler Ebene. Gefördert wird die Servicestelle durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales.

Vor allem das Land Berlin setzt ein starkes Zeichen gegen Arbeitsausbeutung – einer oft verborgenen Form des Menschenhandels. Seit diesem Jahr gibt es die erste Schutzwohnung Deutschlands für Betroffene: ein sicherer Ort mit sozialer und psychologischer Begleitung, betrieben von IB Berlin-Brandenburg mit Unterstützung unseres Berliner Beratungszentrum für Migration und Gute Arbeit BEMA, finanziert durch die Berliner Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung. Zudem arbeitet die neue gemeinsame Ermittlungsgruppe „Arbeitsausbeutung“ von Polizei, Zoll und SenASGIVA gegen Täter*innen, die von der Not anderer profitieren.

Denn nur durch gemeinsame Anstrengungen können wir Ausbeutung erkennen, verhindern und Betroffene wirksam schützen.

Quellen:
www.servicestelle-gegen-zwangsarbeit.de
www.europarl.europa.eu

Ansprechpartner

Dr. Philipp Schwertmann
Dr. Philipp Schwertmann

Fachbereichsleiter Migration und Gute Arbeit (Brandenburg/Bund)

030 / 5130 192-70
schwertmann@berlin.arbeitundleben.de

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