
Aktuelles
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Zum zweiten Mal begeht Berlin den Magnus Hirschfeld Tag, begleitet vom Aktionsmonat Mai zum Thema „Sterne seines queeren Berlins“. Hirschfeld war Arzt und Sexualwissenschaftler, ein Vorreiter in der Erforschung von Sexualität und Geschlechtsidentität und spielte eine zentrale Rolle in der queeren Emanzipationsgeschichte.
Wer war Magnus Hirschfeld?
Magnus Hirschfeld wurde 1868 in Kolberg (heutiges Polen) geboren. Als schwuler, jüdischer und sozialistischer Arzt setzte er sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts für die Rechte von queeren Menschen ein. 1919 gründete er das erste Institut für Sexualwissenschaft in Berlin, das einen sicheren Raum für Menschen bot, die nicht in heteronormative oder binäre Geschlechterkategorien passten. Neben seiner Arbeit als Wissenschaftler war Hirschfeld ein engagierter Aktivist, der schon damals gegen den §175 kämpfte, der Homosexualität kriminalisierte. Während sich Hirschfeld ab 1930 im Ausland befand, zerstörten NS-Anhänger sein Institut und verbrannten seine Bücher und wissenschaftlichen Schriften. Magnus Hirschfeld kehrte nie wieder nach Deutschland zurück und starb 1935 im französischen Exil.
Hirschfeld war Teil einer Bewegung, die eugenische Ideen vertrat. Sein naturwissenschaftlicher Ansatz in der Sexualforschung, der versuchte, menschliche Sexualität vor allem biologisch zu erklären, ist bis heute umstritten. Die Veranstaltungen im Aktionsmonat thematisieren nicht nur Hirschfelds Bedeutung für die queere Community, sondern setzen sich auch mit dieser kritischen Reflexion seiner Arbeit auseinander.
Quellen:
SenASGIVA Berlin (Pressemitteilung vom 28.03.2025)
magnus-hirschfeld-tag.de
https://www.deutschlandfunk.de/annaeherung-an-einen-umstrittenen-wissenschaftler-100.html